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Foto: Kaupo Kikkas

Linie Zwei | 100 Jahre Donaueschinger Musiktage

SWR Symphonieorchester | Leitung: Titus Engel

Fr 12.11. | 20:00 Uhr

Ab dem 1. November greift bei allen eigenveranstalteten Konzerten des SWR Ensembles das sogenannte 2G-Optionsmodell gemäß Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg. Damit können bis auf Weiteres ausschließlich gegen das Corona-Virus geimpfte und/oder von einer Covid-Erkrankung genesene Personen die Konzerte der SWR Ensembles besuchen.

Mit Kammermusik fing alles an. Paul Hindemith, selbst im Leitungsteam und Miterfinder des Donaueschinger Festivals, brachte in den frühen 1920er-Jahren dort sein Opus 24 für 12 Soloinstrumente zur Uraufführung; ein frühes Beispiel für die im 20. Jahrhundert so wichtige Besetzung größeres Ensemble. Beim Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Südwestfunk in die künstlerische Planung ein – und nahm sein Sinfonieorchester mit. Igor Strawinsky reiste zu Proben nach Baden-Baden; 1957 und 1958 war er zu Gast in Donaueschingen und beim Fürsten Max Egon zu Fürstenberg persönlich eingeladen. Nach dessen Tod 1959 entstand Strawinskys Epitaphium; bei den Musiktagen im selben Jahr wurde es uraufgeführt.

Next Generation: 1957 hörten die Festivalbesucher auch das ersten Orchesterstück des jungen Luigi Nono. Geschrieben wurde es für den Geiger Rudolf Kolisch, der die Donaueschinger Uraufführung spielte. Am Pult des SWF Sinfonieorchesters aus Baden-Baden: dessen erster Chefdirigent Hans Rosbaud.

Es folgten Jahrgang auf Jahrgang, (fast) ununterbrochen bis heute, und internationale Komponist*innen aller Generationen trafen in Donaueschingen ein und aufeinander. Der Oboist, Dirigent und Komponist Heinz Holliger war in verschiedenen Jahren und in mehrfacher Mission dabei; „Pneuma“ entstand für die Donaueschinger Musiktage 1970.

Im letzten Jahr pandemiebedingt nicht aufgeführt, aber für den Rundfunk aufgezeichnet wurde Cathy Millikens „Piece 43 For Now“. Es reflektiert die besondere, innerlich brodelnde Situation des Alleinseins, auch mit den aktuellen politischen Nachrichten, während des kulturellen Lockdowns. Im September 2021 erhielt es den Arts Music Award, Australia.

Titus Engel wurde 2020 vom Magazin Opernwelt zum Dirigenten des Jahres gekürt. Durch seinen umfassenden Blick auf Repertoire verschiedenster Epochen begreift er Werke stets in ihrer vielfältigen Beziehungshaftigkeit. Geschätzt für seine Expertise auf dem Gebiet historischer Aufführungspraxis ebenso wie für seine präzisen Dirigate komplexer zeitgenössischer Projekte, ist der in Berlin ansässige geborene Zürcher regelmäßig auch mit zentralen Werken der Opernliteratur zu erleben – zuletzt begeisterte er mit Lohengrin bei den Tiroler Festspielen Erl. Immer bereit, in der Auseinandersetzung mit szenischen Konzepten am Pult neue Wege zu beschreiten, versteht er Musiktheater als Experimentierfeld, auf dem gesellschaftliche Utopien gedeihen können.

PROGRAMM:
ENNO POPPE

Speicher V (Uraufführung in Donaueschingen im Jahr 2013)
HEINZ HOLLIGER
Pneuma für Bläser, Schlagzeug, Orgel und Radio
(Uraufführung in Donaueschingen im Jahr 1970)
IGOR STRAWINSKY
Epitaphium »Für das Grabmal des Prinzen Max Egon zu Fürstenberg«
(Uraufführung in Donaueschingen im Jahr 1959)
LUIGI NONO
Varianti für Violine, Streicher und Holzbläser
(Uraufführung in Donaueschingen im Jahr 1957)
PAUL HINDEMITH
Kammermusik Nr. 1 für 12 Soloinstrumente op. 24 Nr. 1
(Uraufführung in Donaueschingen im Jahr 1923)

Tickets über: SWR Classic Service

Mit

Ilya Gringolts, Violine
Mitglieder des SWR Symphonieorchesters
Titus Engel, Dirigent
Lydia Jeschke, Moderation


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