Was passiert, wenn man sieben Musikerinnen und Musiker aus sieben verschiedenen Musikkulturen während zehn Tagen zum Musizieren, Diskutieren und Reflektieren zusammenbringt und ihnen völligen Freiraum lässt?
In Ascona treffen sich jedes Jahr Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt mit einem
völlig unterschiedlichen kulturellen und musikalischen Hintergrund. In der Abgeschiedenheit
der Tessiner Berge wird ihnen zehn Tage lang die Möglichkeit geboten, sich mit den
Gemeinsamkeiten ihrer Kunst und den Unterschieden ihrer Kulturen und musikalischen
Systeme auseinanderzusetzen. Es ist eben nicht so, wie so oft behauptet wird, dass Musik
eine Weltsprache ist. Im Konzert hören wir eine begeisternde Musik und zugleich erfahren
wir, wie die Musiker um Übereinkunft ringen mussten, damit sie überhaupt zusammen
spielen können. Das Gemeinsame kann genau so faszinierend sein wie das unüberbrückbare
der verschiedenen musikalischen Ausdruckmöglichkeiten.
Informationen zu den MusikerInnen:
Indien: Gaurav Mazumdar (Sitar)
Meistermusiker auf der Sitar, internationale Konzerttätigkeit u.a. regelmässig mit dem Violinspieler Daniel Hope. Gaurav Mazumdar unterrichtet regelmässig in New Delhi, Chicago
und London. Gaurav Mazumdar hat bereits in vielen interkulturellen Musikprojekten gearbeitet.
gauravmazumdar.com
Switzerland: Helena Rüegg (Bandoneon)
Die Schweizer Musikerin Helena Rüegg ist eine der ganz wenigen Frauen die Bandoneon
spielen. Das in Südamerika beheimatete (wenn auch in Deutschland erfundene) Instrument
ist vor allem für den Tango berühmt. Helena Rüegg hat das Spektrum des Bandoneons erweitert und sich zunehmend der improvisierten Musik gewidmet. Sie studierte in Argentinien
und an der World Music Academy in Rotterdam. Heute ist sie eine gefragte Musikerin
und Publizistin.
bandoneon.de
Vietnam: Ngô Hồng Quang (Đàn Nhị, Đan Bao)
Der junge vietnamesische Musiker hat Volksmusik der nationalen Minderheiten und klassische
vietnamesische Musik in Hanoi am dortigen Konservatorium studiert. In Holland hat
er sich intensiv mit „Weltmusik“ beschäftigt und im Rahmen eines Kompositionsstudiums
nach Möglichkeiten gesucht, die in anderen Musikkulturen extrem „unkompatiblen“ vietnamesischen Instrumente wie z.B. das Monochord Dan Bao mit anderen Musikkulturen zu
verbinden.
facebook.com/ngo.h.quang.96
Syrien: Bahur Gazi (Oud)
Der syrische Musiker kommt aus Dara’a. Nach seinem Studienabschluss in Ägypten unterrichtete er selber im „Arabic Oud House“ in Kairo. Mit seinem „Middle East Orchestra“ spielte er u.a. zur Eröffnung des Opernhauses von Muscat, auf dem International Oudh Forum, das im Opernhaus von Kairo stattfand, auf dem Baalbek Festival im Libanon und im Museum of Islamic Art, Qatar. Nachdem er nicht mehr nach Syrien zurückkonnte, begann seine abenteuerliche Flucht nach Europa. In der Schweiz erhielt er schliesslich Asyl, wo er sich mit seinem Instrument weiter für die Freiheit und Frieden einsetzt.
bahurghazi.ch
Frankreich: Sarah Lauet (Cello)
Die französische Musikerin hat sich vor allem mit alter Musik auseinandergesetzt aber auch
schon mehrfach in interkulturellen Musikprojekten gearbeitet. Sie lebt und unterrichtet in
Holland, Den Haag, musiziert in unterschiedlichen Ensembles auf der ganzen Welt.
deuxregards.com
Senegal: Pape Dieye (Perkussion, Kora u.a.)
Pape Dieye studierte Kunst und Musik in Dakar und Paris. Heute lebt Pape Dieye in Freiburg
und in Keur Massar und arbeitet als Musiker, Komponist, Instrumentenbauer und
3 Pädagoge. Neuere musikalische Projekte in Freiburg wurden unter anderem mit dem Freiburger Theater und dem Jazzchor Freiburg realisiert. Pape Dieye baut traditionelle afrikanische Instrumente und unterrichtet diese.
suba-verein.de/pape dieye.html
Iran: Alireza Mortazavi (Santur / Hackbrett)
Der persische Musiker aus Isfahan spielt das Hackbrett verwandte Instrument welches in
der hochvirtuosen akademischen Kunstmusik im Iran eine zentrale Rolle spielt. Im Iran arbeitet er mit dem renommierten Musikverlag Hermes Records zusammen, der sich auf die
Veröffentlichung ausgefallener Iranischer Musiker spezialisiert hat.
hermesrecords.com/En/musicians/AMortazavi
—-
Projektverantwortliche:
Angela Hobart, London (Leitung des Centro)
Ethnologin aus London, Honorarprofessorin am University College in London, Eigentümerin
des Centro Incontri Umani Ascona, Tanz und Medizinethnologin und Autorin zahlreicher
Publikationen. Laufendes Stipendiatenprogramm im Centro für internationale KulkturwissenschaftlerInnen aus unterprivilegierten Verhältnissen. Tagungen zu Tanzethnologie, visuellen Anthropologie und Medizinethnologie am benachbarten Monte Verità.
Johannes Rühl , Loco/Onsernone (Produktionsleitung)
Musikethnologe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Luzern – Musik, künstlerischer Leiter des internationalen Musikfestivals Alpentöne in Altdorf, Uri. Langjährige
Tätigkeit in soziokulturellen Projekten in Deutschland. In den letzten 20 Jahren zahlreiche
kulturelle Projekte insbesondere in der Musik (Festivals), aber auch Theater und bildender
Kunst (Symposien). Leiter der Kulturförderung der Stadt Freiburg / Breisgau.
Betina Hermes , Ascona (Organisation)
Ständige Mitarbeiterin beim Centro Incontri Umani in Ascona. Organisation des Stipendiatenbetriebes und der Tagungen des Centro.
—–
Centro Incontri Umani Ascona
Gaurav Mazumdar (Sitar) India
Helena Rüegg (Bandoneon) Switzerland
Alireza Mortazavi (Santur) Iran
Ngô Hồng Quang (Đàn Nhị, Đan Bao) Vietnam
Sarah Lauet (Cello) France
Bahur Ghazi (Oud) Syria
Pape Dieye (Percussion) Senegal
Ein Projekt der Fondazione Centro Incontri Umani in Ascona; Leitung: Johannes Rühl; Unterstützt von der STANLEY THOMAS JOHNSON STIFTUNG und artlink, Büro für Kulturkooperation.
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Sie diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwenden oder auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden.