im Rahmen des 9. Festivals Politik im freien Theater
„Nur oben, kein unten“ – so beschreiben Gintersdorfer/Klaßen ihre Vision der „Chefferie“, die Versammlung vieler gleichberechtigter Chefs auf der Bühne. Im ursprünglichen Sinne ist die Chefferie eine politische und administrative Einheit, die es im präkolonialen Afrika gegeben hat, und die bis heute parallel zu den staatlichen Organisationen selbstorganisiert weiterarbeitet. Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen, die seit knapp zehn Jahren gemeinsam mit Künstlern aus Afrika und Europa Performances entwickeln, haben für „Das neue schwarze Denken – Chefferie“ ihre ivorisch-deutsche Kerntruppe um Performer und Comedians aus Kigali (Ruanda) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) erweitert. Mit viel Witz und Lässigkeit, tanzend, sprechend, musizierend, stellen diese „Chefs“ sich und ihre Herkunftsländer vor. Klischees werden munter unterlaufen und bestätigt. Begleitet von SKellys minimalistischen Sounds und aus dem (post-) kolonialen Französisch konsekutiv übersetzt vom deutschsprachigen Mitspieler Hauke Heumann, fügen sich die Szenen zu einer überaus unterhaltsamen Show, die das homogene „Afrika“-Bild, das in den Medien zumeist vermittelt wird, vom Kopf auf die Füße stellt.
Seit 2005 arbeiten die Regisseurin Monika Gintersdorfer und der Bildende Künstler Knut Klaßen mit einem deutsch-ivorischen Team an Theater-, Tanz- und Filmprojekten. Die Performer sind ein Kollektiv widerspruchsfreudiger Individualisten, die sich Themen auf diskursive und vehement physische Art nähern. Oft verstärken Gastdarsteller verschiedener Disziplinen und Nationen das Team. Mit ihrer Produktion „Othello, c’est qui“ waren Gintersdorfer/ Klaßen 2009 die Gewinner des Theaterfestivals Impulse. 2010 erhielten sie den George-Tabori-Preis und wurden von der Zeitschrift „tanz“ zur Kompanie des Jahres gewählt. 2013 waren sie mit „Logobi 05“, „La Jet Set“ und „Am Ende des Westerns“ auf dem Festival d’Avignon vertreten. Von 2012 bis 2014 waren sie Artists-in-Residence am Theater Bremen.
Mit: Nadia Beugre, Gotta
Depri, Hauke Heumann, Herve Kimenyi, Patrick Mbungu Boyoka alias Dinozord, Michael Sengazi, Eric Taregue
alias Skelly, Sonia Uwimbabazi, Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star; Regie/ Konzept: Monika Gintersdorfer; Ausstattung / Konzept: Knut Klaßen; Kostüme: Marc Aschenbrenner, Gintersdorfer/ Klaßen
Produktion: Gintersdorfer/ Klaßen; Koproduktion: SPIELART-Festival München; Goethe Institut München; Goethe Institut Kigali; HAU – Hebbel am Ufer Berlin; FFT Düsseldorf; Kampnagel Hamburg; Theater im Pumpenhaus Münster; KVS Brüssel; Gefördert durch
die Kulturstiftung des Bundes aus den Mitteln des TURN- Fonds
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.
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