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Motiv: Maridav / Shutterstock.com

FAKE AND ERROR

Ein Musiktheaterabend der Opera Factory Freiburg

Sa 15.10. | 20:00 Uhr

Die Opera Factory Freiburg spannt in ihrer neuen Musiktheaterproduktion FAKE AND ERROR einen Bogen über fast 400 Jahre Operngeschichte: Sie kombiniert die Kammeroper Through His Teeth (2014) des jungen britischen Komponisten Luke Bedford als Deutsche Erstaufführung mit Claudio Monteverdis dramatischem Madrigal Il Combattimento di Tancredi e Clorinda (1624). Monteverdis Musik wird hierfür vom künstlerischen Leiter der Opera Factory Klaus Simon für das von Bedford verwendete Instrumentarium neu eingerichtet.

Beide Stücke erzählen einen erbitterten Kampf der Geschlechter: Wird in Bedfords Stück eine Frau materiell, psychisch und sexuell abhängig von einem notorisch lügenden Mann, begegnet sich bei Monteverdi ein Liebespaar aus verfeindeten Kriegslagern auf dem Schlachtfeld des Ersten Kreuzzugs und bekämpft sich unerkannt bis zum Tod.

In beiden Stücken steht zentral eine Erzählerinstanz kommentierend und beschreibend zwischen Mann und Frau. Die Kombination beider musikalisch äußerst gegensätzlicher Werke konfrontiert das scheinbar Unvereinbare. Bedford und Monteverdi begegnen sich auf Augenhöhe ebenso wie die beiden inhaltlich so verschiedenen, formal jedoch so verwandten Erzählungen. Detaillierte Psychodokumentarik trifft auf anspielungsreiche Allegorie, der windige Gebrauchtwagenhändler und seine ihm verfallene Geliebte sehen sich im fernen Spiegel der missionierenden Kreuzfahrer.

Beinahe archaische Generalbassharmonien und das erste Streicherpizzicato der Musikgeschichte stehen auf engstem Raum neben einer wahrhaft spannenden, nervösen, von Viertelton-Harmonik geprägten Postmoderne. Torquato Tassos vormodernes Italienisch begegnet dem abgeklärten Slang von Bedfords Librettisten David Harrowers. All das in weniger als 90 Minuten – ein kleines Kammer-Welt-Theater.

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Luke Bedford (*1978) gilt als wichtiger Vertreter der jungen britischen Komponistengeneration und wurde bereits mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis geehrt. Der Regisseur Hendrik Müller wird nach Korngolds Die stumme Serenade und Viviers Kopernikus seine dritte Arbeit mit der Opera Factory Freiburg zeigen. Die Ausstatterin Claudia Doderer und drei renommierte Sängerdarsteller, namentlich Siri Karoline Thornhill, Sirin Kilic (die am Theater Freiburg bereits Aufsehen in Ludger Vollmers Gegen die Wand erregte) und Georg Gädker, werden ihr Debüt bei der Opera Factory Freiburg geben.
Als Instrumentalensemble fungiert die diesmal achtköpfige Holst-Sinfonietta unter Klaus Simon.
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Holst-Sinfonietta
Eine Produktion der Opera Factory Freiburg und des E-Werk Freiburg

Mit

Musikalische Leitung: Klaus Simon | Regie: Hendrik Müller | Bühne und Kostüme: Claudia Doderer | Dramaturgie: Cornelius Bauer | A /Clorinda (Sopran): Siri Karoline Thornhill | Interviewer and Sister/Testo (Mezzosopran): Sirin Kilic | R/Tancredi (Bariton): Georg Gädker


Eintritt 27,00 / 14,00 €
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