Fünf Tische, fünf Frauen. Vor unseren Augen entfaltet sich ein Drama von weltweiter Aktualität.
Freiburg 2018: Fünf ägyptische Performerinnen spielen Gerichtsprotokolle nach und erwecken so inspirierende und mutige Frauen aus den Aufständen gegen die Kolonialherrschaft in 1919 in Ägypten zum Leben. ZIG ZIG beruht auf Protokollen: Angeklagt waren englische Soldaten, die ein Bauerndorf in Oberägypten überfallen, die Frauen vergewaltigt und die Häuser niedergebrannt hatten. Die Überlebenden der Vergewaltigungen hatten danach den Mut aufgebracht, vor Gericht als Zeuginnen aufzutreten. Mangels ägyptischer Quellen zu den Ereignissen stützt sich Regisseurin Laila Soliman auf Gerichtsakten, die im Archiv des britischen Außenministeriums liegen. Sie verbindet die Zeugenaussagen von damals mit aktuellen Diskussionen über “rape culture”.
Laila Soliman ist Regisseurin und Aktivistin. Nach ihren Stücken LESSONS OF REVOLTING und NO TIME FOR ART führt sie mit ZIG ZIG ihre wichtige Arbeit weiter: ZIG ZIG ist nicht nur eine berührende Hommage an Frauen, die den Mut haben, zu reden, sondern zeigt ausgehend von den historischen Protokollen eindrücklich, was es heißt, der Willkür von Machthabern ausgeliefert zu sein.
„Als große Gemeinschaftsproduktion war „Zig Zig“ bereits auf etlichen Festivals zu sehen und lief auch in Kairo. Beim Gastspiel in Berlin wirkt am stärksten, wie pessimistisch und vergeblich die Regisseurin die Situation der Frauen einschätzt, die unbequeme Aussagen wagen; gerade weil Soliman davon nicht fatalistisch, sondern schlicht und klar erzählt, auch wenn sie das Dokumentartheater nicht neu erfindet, aber als Form elegant für sich zu nutzen weiß.“ Simone Kaempf
Dauer: ca. 75 Minuten, keine Pause
Arabisch und Englisch mit deutschen Übertiteln
Künstler*innengespräch am 13. Juni
Eintritt: 25,- € (Ermäßigung 50%)
Regie: Laila Soliman
Performance: Mona Hala, Reem Hegab, Sherin Hegazy, Zainab Magdy, Nancy Mounir
Produktion: SHISH (Brüssel / Kairo). Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, FFT (Düsseldorf), BIT Teatergarasjen (Bergen), Kaaitheater (Brüssel), Zürcher Theater Spektakel, Nouveau Théâtre de Montreuil (Montreuil), Schweizerische Botschaft in Ägypten – Büro für internationale Kooperationen (Kairo), D-CAF (Kairo), House on Fire mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union.
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