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Mahler I und mehr…

Di 07.11. | 20:00 Uhr

Es gibt wahrscheinlich kaum eine originellere 1. Sinfonie als die von Gustav Mahler. Als jene 1889 in Budapest unter dem Dirigat des Komponisten erklang, war das ein historisches Ereignis für einen jungen Komponisten, von dem noch niemand ahnte, dass er für uns Nachgeborene der bedeutendste spätromantische Sinfoniker werden sollte. Heutzutage ist die Aufführung einer Mahlersinfonie ein gesellschaftliches Ereignis: Jeder Dirigent hat sie gerne im Repertoire, jedes Orchester will sie unbedingt spielen. Ja, Mahler ist in aller Munde und aus dem Konzertleben weltweit nicht mehr wegzudenken.

In der 1. Sinfonie war gleich alles schon da: die Wirtshausmusik, die Groteske, das Trompetensignal, das Nebeneinander von „niedriger“ und „gehobener“ Musik. Seine Zeitgenossen waren davon aber erst mal verschreckt: Einem Publikum, das Brahms huldigte und sich eben mit Mühe an Bruckners sinfonische Kolosse gewöhnt hatte, waren Mahlers Sinfonien doch etwas zu kühn. Zeitlebens kämpfte Mahler um Anerkennung, er war seiner Zeit wahrscheinlich zu sehr voraus. „So was kann man doch nicht machen“, wurde ihm vorgeworfen, oder „Das ist ja trivial“ warf man immer wieder seiner Musik vor. Mahler war somit der Vorbote einer Musik, die die Welt mit allem Schönen, aber auch Banalen abbildete, ein Vorreiter der Moderne, die nach ihm Schönberg und seine Schüler fortführten.

Wir wollen in diesem Konzert also dem frühen Mahler huldigen. Die 1. Sinfonie ist melodisch-thematisch mit den Liedern eines fahrenden Gesellen verknüpft, v.a. im 1. und 3. Satz entwickelt Mahler das thematische Material des Liederzyklus weiter, wie es kein Sinfoniker vor ihm so getan hat.
Als Hommage an Mahlers Wiener Wahlheimat ergänzen wir unser Konzert mit In Memoriam Ernst Kein, einer zärtlichen Hommage an den mit grantlige Wiener Dialekt, in Musik gesetzt von einem der großen österreichischen Komponisten unserer Tage: Friedrich Cerha.

Mit Birger Radde vom Opernhaus Bremen wurde ein namhafter Bariton als Solist des Abends gewonnen, der gleichermaßen das Talent für das „Alltägliche“ und das „Erhabene“ hat: Für Cerhas Chansonniertugenden und für Mahlers Liedabgründe und -seligkeiten ist er ein erfahrener Interpret.

Programm:

Gustav Mahler:
Lieder eines fahrenden Gesellen
für Kammerensemble bearb. von Eberhard Kloke (2003)

Friedrich Cerha:
In memoriam Ernst Kein
nach Wiener Sprüchen von Ernst Kein
für Chansonnier und Kammerensemble (1985)
Freiburger Erstaufführung

Gustav Mahler:
Sinfonie Nr. 1 D-Dur
für Kammerensemble bearb. von Klaus Simon (2008)
Freiburger Erstaufführung

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Aktuelles Orchesterporträt:
HOLST-SINFONIETTA
»Das Leben der Hörer muss Platz in der Musik finden.« Moritz Eggert

Vorstoß in das Nicht-Vertraute oder Neugier auf noch nicht ausgetretene Pfade: So könnte man die Programme der Freiburger Holst-Sinfonietta charakterisieren, deren Name auf den englischen Komponisten Gustav Holst (1874 – 1934) zurückgeht. Die Holst-Sinfonietta wurde vor 20 Jahren, also 1996 von ihrem Dirigenten Klaus Simon gegründet und setzt sich aus versierten Instrumentalisten aus dem süddeutschen Raum zusammen. Von Anfang an wurde dabei ein Weg gewählt, der weder dem eines traditionellen Kammerorchesters noch dem eines typischen Neue-Musik-Ensembles entspricht, sondern irgendwo dazwischen angesiedelt ist. Die Besetzung mit solistischen Bläsern und Streichern, Tasteninstrumenten, Harfe, Schlagzeug als Stammformation war eine bewusste Entscheidung für die Ensemblekultur. In dieser Besetzung suchte und fand die Holst-Sinfonietta eine Nische, die sie bis heute unverwechselbar macht.

Der Ehrgeiz, ungewöhnliche und anspruchsvolle Konzertprogramme anzubieten, ist seit jeher der entscheidende Stimulus für das Ensemble. Die Qualität der ausgewählten Kompositionen und ihre sinnvolle, originelle Kombination steht bei der Konzertplanung an höchster Stelle. Dabei werden gelegentlich auch die Grenzen zum experimentellen Jazz-, Pop- und Elektronikbereich ausgelotet.

Mit

Birger Radde, Bariton/Chansonnier

Holst-Sinfonietta
Musikalische Leitung: Klaus Simon


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Eintritt 18,00 / 10,00 €
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