Laura Horellis neuer Film, der an der diesjährigen Berlinale Premiere feierte, ist ein Porträt der namibischen Schriftstellerin und Historikerin Ellen Ndeshi Namhila. Die Überlebende des Cassinga-Massakers und SWAPO Mitglied kam durch ein Solidaritätsprogramm in den 1980er-Jahren nach Finnland, um Bibliothekswissenschaft zu studierten. In Horellis Film liest sie aus ihrer Autobiografie The Price of Freedom Episoden aus ihrer Zeit in Finnland vor. Auf der Bildebene sehen wir Nachrichtenmaterial und Dokumentationen zum finnischen Alltagsleben aus Fernsehprogrammen. Mit Bezug auf Martha Roslers Collagen Bringing the War Home (1967-72), die Bilder des Vietnamkriegs in die amerikanischen Wohnungen brachten, lässt Horelli den Konflikt in Namibia zum Teil des finnischen Alltags werden. Laura Horelli ist Medienkünstlerin und lebt in Berlin.
Julia Rensing zeigt ihn ihrem Kurzvortrag die vielseitige Sozialkritik von Ellen Ndeshi Namhilas Autobiographie auf. Julia Rensing promoviert an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zum Thema Post-Kolonialismus und zur deutsch-namibischen Geschichte. Sie engagiert sich bei freiburg-postkolonial.de.
Dr. Dag Henrichsen beleuchtet den namibischen Befreiungskampf in den 1980er-Jahren im Umfeld der internationalen Solidaritätsbewegungen. Dag Henrichsen ist Leiter der akademischen Forschung und der Sonderprojekte der Basler Afrika Bibliographien.
In Kooperation mit postkolonial.de und BASLER AFRIKA BIBLIOGRAPHIEN