In beiden Ausstellungen befassen sich die Künstlerinnen aus unterschiedlichen Perspektiven mit deutscher Kolonialgeschichte und ihrer Aktualität in der Gegenwart.
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
SWR Beitrag zum Internationalen Frauentag
Ausstellung: Sa, 23.02. – So, 14.04.2019
In ihrem Film Millis Erwachen, 2018, porträtiert Natasha A. Kelly acht Schwarze deutsche Frauen unterschiedlicher Generationen und zeichnet die Entstehung der Schwarzen Frauenbewegung seit den 1960er-Jahren nach. Die Frauen geben Auskunft über ihre Herkunft, ihr Leben und ihre Erfahrungen mit dem alltäglichen Rassismus in Deutschland. Sie haben sich aus der Objektposition, die ihnen die weiße deutsche Mehrheitsgesellschaft zuweist, befreit. Kelly zeigt Schwarze Frauen, die selber sprechen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Sie sind allesamt künstlerisch tätig und engagieren sich mit kulturellen Projekten für die Gleichstellung von Schwarzen Frauen. In Anlehnung an die afrokulturelle und feministische Tradition des Quiltens ergeben die acht Stimmen zusammen ein großes Ganzes.
Neben Kellys Film sind Arbeiten von Naomi Beukes-Meyer zu sehen. Sie ist eine der von Natasha A. Kelly porträtierten Schwarzen Frauen in Millis Erwachen. Sie wuchs in Namibia auf, studierte Schauspiel und kam 1995, mit 29 Jahren, nach Deutschland. Sie arbeitet als Schauspielerin und Drehbuchautorin und unterrichtet Theater in Berlin.